Als ▪ Brainstorming(= Gedankenwirbel / Gedankenblitz)
bezeichnet man die wohl
populärste Methode zur Ideenfindung, die in den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts von
»Alex Osborn
(1888-1966) entwickelt worden ist. Das Buch, indem er sich darüber
ausließ, wurde quasi über Nacht zu
einem Bestseller und sich danach weltweit etabliert. Keine Krea-Kurs
ohne Brainstorming-Sitzung, kein Managerseminar ohne Brainstorming im
Team.
Als ▪ kreative Methode
ist ▪ Brainstorming
eigentlich als eine Gruppenmethode zur Ideenfindung konzipiert. Und so gehört Brainstorming zum festen Repertoire von "Krea-Gruppen",
die versuchen, sich gegenseitig mit Geistesblitzen zu übertreffen. Und
in der Tat hört sich die Idee auch nicht schlecht an: "In der Gruppe
befruchten sich die wilden Assoziationen der Teilnehmer, eine Idee
kitzelt die andere aus den Köpfen der Kreativen und irgendwann schält
sich aus dem wachsenden Wust ungefilterter Gedanken der geniale
Geistesblitz." (Herrmann
2012)
So weit die Theorie, oder besser die Idee, das Konzept
Brainstorming zu versilbern.
Der Erfolg der Brainstorming-Methode war dabei zunächst einmal nicht
mehr als der Erfolg eines geschickten Marketings, das Osborne in eigener
Sache als Werbefachmann bei der Werbeagentur B.B.D.O., die er zusammen
mit anderen Partnern betrieb, von der Pike auf gelernt hatte. So setzte
er offenbar eine Reihe von Erfolgsgeschichten in die Welt, die seine
Brainstorming-Methode vor allem auch unter Werbefachleuten weiter
popularisierte.
Inzwischen ist der Markt für kreative Markenprodukte weitaus
größer geworden, weltweit, und insbesondere im Internet konkurrieren
viele kreative Konzepte miteinander darum, wie es einem am besten
gelingt, Ideen zu finden. Ideen sind ein unverzichtbares Kapital in
der Wissensgesellschaft geworden. Kreative Köpfe sind der Motor von
Innovation.
Der alltagssprachliche Gebrauch des Begriffs Brainstorming hat
sich von dem ursprünglichen Konzept entfernt und diesen im
Bedeutungsumfang beträchtlich erweitert. Heute wird er für
unterschiedliche Formen der Ideenfindung als Einzelperson oder in
der Gruppe oder einem Team verwendet.
Eine einheitliche Terminologie gibt es also nicht. Daher
konkurrieren hier zahlreiche Begriffe miteinander, die entweder
synonym oder zur Differenzierung verschiedener assoziativer
Techniken verwendet werden.
Im Allgemeinen steht er im weiteren Sinne für Techniken, die in einem
assoziativen Verfahren, Gedächtnisinhalte abrufen und bewusst
machen sollen und damit für die weitere kognitive Verarbeitung durch
Herstellung neuer assoziativer Verknüpfungen bereitstellen soll.
Sieht man vom klassischen
Brainstorming als Gruppentechnik ab, bei dem der
Ideenfindungsprozess in der mündlichen Interaktion der
Beteiligten ▪ unter Mitwirkung
eines Moderators und eines Protokollanten und mit darauf
abgestimmten ▪
Regeln
vonstatten geht, setzen die sonstigen Brainstorming-Techniken
aus verschiedenen Gründen stets auf Schriftlichkeit und zumindest
eine Kombination aus individuellem Brainstorming und dem
Brainstorming in der Gruppe, um ▪
gegenseitigen
Blockaden der Teilnehmer*innen entgegenzuwirken.
Daher spricht viel dafür, den Begriff Brainstorming im
klassischen Sinne zu verwenden und für die anderen, meist auf der
Individualtechnik basierenden Formen als
Brainwriting zu bezeichnen.
Hier halten wir dennoch am Begriff Brainstorming fest, den wir in
dem dargestellten weiteren Sinne verwenden, ohne gänzlich auf den
Begriff des Brainwritings zu verzichten. Der Begriff Brainstorming
ist jedem Fall der am weitesten verbreitete Begriff und wird dabei
meistens mit dem hier verwendeten Sammelbegriff
konnotiert.
Gert
Egle, zuletzt bearbeitet am:
02.04.2023