(Visuelle) Karikaturen sind Mittel der
▪ Bildkommunikation im
Alltag. Sie begegnen uns in nahezu allen Presserzeugnissen, aber auch
auf einer unendlichen Zahl von Internetseiten.
Nicht nur
deshalb sind sie heutzutage aus dem Unterricht nicht wegzudenken. Sie
dienen in zahlreichen Unterrichtsfächern zur Motivation im Allgemeinen,
weil sie in sämtlichen Fragen des gesellschaftlichen und politischen
Lebens unterschiedliche Standpunkte, Lebensentwürfe und/oder politische
Entscheidungen auf ihre besondere Weise veranschaulichen.
Um sie zu
verstehen, bedarf es indessen einer ganzen Reihe von ▪
Kompetenzen.
"Karikaturen sollten sowohl Mittel des Unterrichts sein
(Motivationseinstieg, Veranschaulichung, Dokumente parteilicher
historischer Standpunkte und Argumentationen, Reflexe auf politische
Prozesse) als auch bewusst Gegenstand sein. Der erste emotionale
Anstoß, die spontane Reaktion sind wichtig. Doch bleibt die Aufgabe,
die Sicherheit im kritischen Umgang mit Karikaturen zu fördern, ein
wichtiges Ziel. Die visuelle Satire soll nicht nur untersucht,
sondern auch selbst produziert werden: zunächst mit zielgerichteten
Textbeifügungen für vorgefundene Bilder, dann durch Veränderungen
von Bildmaterial, schließlich mit eigenen zeichnerischen Versuchen.
Dabei wird deutlich, dass politische Karikaturen nicht Selbstzweck
sind, sondern zielgerichtete, satirische Kritik, die bei allem
Lustgewinn etwas bewirken will, die über das Lachen betroffen,
nachdenklich, im optimalen Fall politisch aktiv machen will."
(Dietrich Grünewald, Bild und Karikatur, in: Wolfgang W. Mickel
(Hrsg.), Handbuch zur politischen Bildung, Schriftenreihe der
Bundeszentrale für politische Bildung Band 358, Bonn 1999, S. 456.)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.01.2024