Was Bilder sind und was sie leisten, wird von verschiedenen
Wissenschaften untersucht. Bilder. Inzwischen versucht sich sogar die Bildwissenschaft als eigenständige Disziplin zu etablieren.
Sie hat sich zum Ziel gesetzt die Analyse von Bildern nicht mehr vorwiegend
mit sprachwissenschaftlichen Ansätzen zu betreiben oder in ihnen stets ein
Kommunikationsmittel zu sehen, die wie Sätze funktionieren. (vgl.
Posner 2003, S.18)
Bilder
werden nämlich keineswegs nur zur Kommunikation produziert
werden, sondern mit ihnen werden Ahnen und Götter beschworen oder Tier- oder
Pflanzenbilder dienen magischen Zwecken. Vor allem dienen Bilder aber auch
dazu, Gefühle auszudrücken. Ebenso wenig Sinn macht es, "sämtliche Bilder zu
Kunstwerken oder ihrem Wesen nach zu Kunst zu erklären." (vgl.
ebd.)
Nach Roland Posner
(2003, S. 18) kann ein zeichentheoretischer (semiotischer) Ansatz die
von ihm kritisierte Kommunikations- und Kunstfixierung bei der Bildanalyse
überwinden. Dabei werden statt künstlerischer Bilder vornehmlich
"Gebrauchsbilder des Alltags" (z. B. Schilder, Piktogramme, Plakate,
technische Zeichnungen und die Bildgebungsverfahren der verschiedenen Berufe
und wissenschaftlichen Disziplinen) analysiert. Posner unterscheidet unter
semiotischer Perspektive ▪ 10 Ebenen der
Bildkompetenz.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.01.2024